Als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden stellt die Einzelhandels-Kette Galeria Kaufhof mit sofortiger Wirkung den Verkauf von Computerspielen ein, die eine USK-Freigabe „ab 18 Jahren“ erhalten haben. Neben den „Gewalt-Computerspielen“, sollen auch keine Filme mehr verkauft werden, die von der FSK erst ab 18 Jahren freigegeben wurden. Aktuelle Werbe-Ware soll noch bis Ende des Monats verkauft werden, ab April sollen dann alle Galeria Kaufhof Filialen frei von „Killerspielen“ sein.
Wir meinen:
Purer Populismus um die Gunst der älteren Generation zu erhalten/gewinnen. Es ist weder der Sache gedient, noch dürfte es sich wirtschaftlich für Galeria Kaufhof rechnen. Es bleibt also abzuwarten, ob die entsprechende Spiel-Titel, nachdem das Medien-Echo ausgeklungen ist, wieder ins Sortiment aufgenommen werden. Selbst die Elektronik-Fachhändler Media Markt und Saturn, die ebenso wie Galeria Kaufhof zur Metro AG gehören, sehen das Vorgehen von Kaufhof als übertrieben an.
Wie vielleicht zu erwarten, sind wir als Computerspieler gegen eine Pauschalisierung gegen Computerspiele. So sind wir durchaus der Auffassung, das Spiele bei denen die Gewalt detailgetreu dargestellt wird, für psychisch labile Spieler gefährlich sein können. Allerdings sehen wir die populistischen Meinungsäußerungen unserer Politiker sehr kritisch. So ist für uns die Äußerung unseres Innenministers Schäuble, das Waffengesetzt zu lassen wie es ist, während man Computerspiele und Gewaltfilme am liebsten verbieten möchte, unverständlich. Auch wenn er Eingriffe des Staates ablehnt, ist die unverholene Kritik gegen die neuen Medien unleugbar.
Überzeugender sind Vorschläge der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen, die sich für eine bessere Vorsorge ausspricht.
Es macht einfach keinen Sinn lediglich die Auswirkungen zu bekämpfen, während die Ursache des Problems immer neue Wege geht. So ist es auch mit den Computerspielen, die lediglich Auswirkungen und nicht die Ursache des Problemes sind. Damit löst auch ein Stopp des Verkaufs von solchen Spielen nicht das gesellschaftliche Problem, dass wir in der heutigen Generation vorfinden.
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